System Mapping

Warum System Mapping der Schlüssel für Veränderung ist

Ein Schlüssel für systemischen Wandel ist das Verstehen des vorherrschenden Systems. Was ein System ist, hat niemand prägnanter formuliert als Donella Meadows:

An interconnected set of elements that is coherently organised in a way that achieves something.
– Donella Meadows

Systeme umgeben uns überall: in der Landwirtschaft, in der Bildung, im Gesundheitswesen oder in unseren Städten. Doch meist sehen wir nur die sichtbaren Ergebnisse – Symptome, Erfolge, Probleme – und nicht die Strukturen, die dahinterwirken. Genau hier setzt System Mapping an.

Von System Sensing und System Mapping

System Sensing bedeutet, ein System so wahrzunehmen und zu erspüren, dass seine Strukturen, Dynamiken, Spannungen und Potenziale sichtbar werden. Es geht darum,

  • Muster zu erkennen, die Verhalten prägen,

  • Hebelpunkte für Veränderung zu finden,

  • Verbundenheit zwischen Akteur:innen zu schaffen,

  • und Zukunftsmöglichkeiten zu spüren, die schon angelegt, aber noch nicht etabliert sind.

System Mapping übersetzt diese Wahrnehmungen in sichtbare Bilder: Karten, die Zusammenhänge, Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zeigen. Dadurch entsteht ein gemeinsames Verständnis – und ein Ausgangspunkt für Innovation.

Wozu System Mapping?

  • Muster sichtbar machen: Welche Regeln, Routinen und Denkweisen prägen Verhalten?

  • Hebelpunkte finden: Wo lohnt es sich, mit Veränderung anzusetzen?

  • Dialog ermöglichen: Karten schaffen eine gemeinsame Sprache zwischen Akteur:innen, die sonst aneinander vorbeireden.

  • Zukunft gestalten: Indem wir Systeme als Ganzes sehen, entdecken wir neue Chancen für das Einzelne.

Ein Werkzeug für systemischen Wandel

Wie Nora Wilhelm von Parayma zeigt, bietet Mapping eine strukturierte Möglichkeit, Systeme zu erfassen. Ein hilfreicher Rahmen dafür ist das 5R-Framework (USAID, 2016):

  • Rules: Gesetze, Normen und Traditionen, die Verhalten prägen.

  • Roles: Welche formellen und informellen Rollen Akteur:innen übernehmen.

  • Relationships: Qualität und Art der Beziehungen im System.

  • Resources: Verteilung und Zugang zu Geld, Wissen, Macht oder Daten.

  • Results: Welche Wirkungen und Ergebnisse das System hervorbringt.

Veränderung bedeutet, an diesen Elementen anzusetzen – nicht nur Symptome zu bekämpfen, sondern das System von innen heraus neu zu gestalten.

Quelle und Links

Die Grafik zeigt das Food System Bern, wie Lukas Aeschlimann es in einer umfassenden Karte erfasst hat. Weitere Tools für das System Mapping finden sich bei Parayma.

Foodsystem Region Bern


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