Coworking Day #3: Ernährungsumgebungen gestalten

Spannende Gespräche in der Pause.

Coworking Tag am 4. Juni 2025

Wie wir nachhaltige Ernährung alltagsnah, gemeinschaftlich und sichtbar machen können.

Am 4. Juni 2025 fand im FoodCoworking der OGG Bern der dritte Coworking-Day des RegioFood Hub statt – ein offenes Arbeitstreffen für Menschen, die Ernährungsumgebungen aktiv gestalten. Mit dabei waren 14 Teilnehmende aus Foodcoops, Quartierläden, SoLaWis, Gastronomiebetrieben und weiteren Bereichen des Ernährungssystems.

Inputs aus der Praxis

Zum Auftakt gaben vier Initiativen Einblicke in ihre Arbeit:

  • Urbane Dörfer zeigten, wie Ernährung als integraler Bestandteil in der Quartier- und Arealentwicklung gedacht werden kann – nicht isoliert, sondern verankert in Architektur (Hardware), Nutzung (Software) und Selbstorganisation (Orgware). Beispiele wie Markthallen, Coworking-Küchen oder gemeinschaftliche Läden machten das Potenzial greifbar.

  • Food Quartiere (SDSN Schweiz) stellten ihre Vision einer 10-Minuten-Stadt vor, in der Ernährung durch FoodHubs, Kooperationen und Choice Architecture bewusst gestaltet wird. Systemwandel beginnt dort, wo Ernährungsumgebungen Teil des Alltags sind.

  • koop.cc präsentierte ihre Initiative „Foodcoops für alle“: solidarische Einkaufsgemeinschaften mit schlanken Strukturen, die Nachbarschaften beleben sollen. Ziel ist es, bis 2030 rund 500 Foodcoops zu schaffen.

  • FoodCoop Örtli brachte Erfahrungen aus Thun ein und verdeutlichte, wie lokale Dynamik und Nachbarschaftsstrukturen Foodcoops prägen.

Diskussionen & offene Fragen

Die Inputs führten zu intensiven Gesprächen:

  • Wie können Foodcoops, Quartierläden und Direktvermarktung Synergien schaffen, statt sich gegenseitig zu konkurrenzieren?

  • Wie lässt sich der Umsatz nachhaltiger Lebensmittel steigern, ohne nur bestehende Käufe neu zu verteilen?

  • Welche Rolle spielt die Schul- und Gemeinschaftsverpflegung als Hebel für eine neue Esskultur?

  • Wie können Ernährungsangebote alltagsnah, unkompliziert und sichtbar werden – etwa an Bushaltestellen, auf Märkten oder direkt am Arbeitsplatz?

Ein zentrales Fazit: Nicht alle müssen alles machen – aber kooperativ lässt sich der Kuchen vergrössern.

Vision einer idealen Ernährungsumgebung

Die Teilnehmenden entwarfen gemeinsam ein Bild ihrer idealen Ernährungsumgebung:

  • Alltagsnah & zugänglich: kurze Wege durch Foodcoops, Quartierläden oder regionale Manufakturen.

  • Gemeinschaftlich gestaltet: Orte der Begegnung, die Versorgung, Bildung und Genuss verbinden.

  • Breit verankert: von Schulgärten und städtischer Verpflegung bis zur Gastronomie.

  • Verbindend: Stadt und Land rücken durch neue Vertriebsmodelle und Geschichten näher zusammen.

  • Experimentierfreudig: Ernährung wird partizipativ entwickelt – von essbaren Wäldern bis zu Coworking-Küchen.

Ausblick

Der dritte Coworking-Day hat gezeigt: Die Gestaltung von Ernährungsumgebungen ist ein Gemeinschaftsprojekt. Sie gelingt, wenn wir Wissen teilen, Räume öffnen und Lust auf Neues wecken.

Der nächste Coworking-Day des RegioFood Hub findet am 2. Juli 2025 (siehe Eventseite) statt – wieder mit Inputs, Diskussionen und viel Raum für Begegnung.

Eine Visualisierung der Wunschvorstellungen.


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Weitere Informationen: https://www.regiofoodhub.ch/blog/coworking-kueche-bern

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